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Fair Use auf YouTube

Das US-Urheberrechtsgesetz erlaubt unter bestimmten Bedingungen die angemessene Verwendung („Fair Use“) von urheberrechtlich geschützten Inhalten, ohne dass der Urheberrechtsinhaber dies genehmigt haben muss. Gängige Beispiele sind Werke aus den Bereichen Kommentar, Kritik, Forschung, Lehre und Berichterstattung.

Ob bestimmte Inhalte als Fair Use gelten, wird von den Gerichten von Fall zu Fall entschieden. Bevor du Videos hochlädst, die urheberrechtlich geschützte Inhalte enthalten, solltest du dich von einem Experten in Sachen Urheberrecht beraten lassen.

Fair Use – Urheberrecht auf YouTube

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Vier Faktoren für die Bewertung von Fair Use

Wenn Gerichte in den USA prüfen, ob Fair Use vorliegt, bewertet der Richter diese Frage für den jeweiligen Einzelfall anhand der folgenden vier Faktoren:

  1. Art und Zweck der Verwendung: Wenn gemeinnützige Bildungszwecke vorliegen, werden Inhalte eher als Fair Use eingestuft als bei kommerziellen Zwecken. Wenn dem Originalmaterial eine neue Aussage hinzugefügt oder eine neue Bedeutung verliehen wird, ist die Einstufung als Fair Use wahrscheinlicher als bei einer bloßen Kopie des Originals.
  2. Art des urheberrechtlich geschützten Werks: Wenn geschützte Inhalte aus einem vorwiegend faktenbasierten Werk verwendet werden, ist die Einstufung als Fair Use wahrscheinlicher als bei einem komplett fiktiven Werk.
  3. Umfang und Wesentlichkeit des verwendeten Anteils: Wenn du kleinere Ausschnitte aus einem Originalwerk verwendest, ist die Einstufung als Fair Use wahrscheinlicher, als wenn du größere Teile übernimmst. Wenn die verwendeten Abschnitte jedoch das „Kernstück“ des Originalwerks sind, kann in manchen Fällen auch schon ein kleiner Ausschnitt gegen das Fair Use-Prinzip verstoßen.
  4. Auswirkungen der Nutzung auf den potenziellen Markt: Wenn die Möglichkeiten des Urheberrechtsinhabers, Gewinne durch sein Originalwerk zu erzielen, durch die Weiterverwendung der geschützten Inhalte eingeschränkt werden, ist die Einstufung als Fair Use eher unwahrscheinlich. Bei Parodien haben die Gerichte in diesem Punkt gelegentlich eine Ausnahme gemacht.

Bin ich in den folgenden Fällen durch Fair Use geschützt?

Du hast den Urheberrechtsinhaber namentlich genannt.
Die Einstufung als Fair Use hängt hauptsächlich davon ab, inwieweit die geschützten Inhalte „transformativ“ verwendet wurden. Nur, weil du den Urheberrechtsinhaber namentlich erwähnst, wird eine Weiterverwendung der geschützten Inhalte nicht zu einem Fall von Fair Use. Anmerkungen wie „Alle Rechte liegen beim Autor“ oder „Ich bin nicht der Rechteinhaber“ bedeuten nicht, dass die Verwendung der Inhalte durch dich automatisch unter die Fair- Use-Regelung fällt. Sie bedeuten auch nicht, dass du die Genehmigung des Urheberrechtsinhabers hast.
Dein Video enthält einen Haftungsausschluss.
Wenn du urheberrechtlich geschützte Inhalte verwendest, gibt es leider keine Zauberworte, mit denen automatisch Fair Use gilt. Formulierungen wie „keine Verletzung von Urheberrechten beabsichtigt“ bewahren dich nicht automatisch vor einem Urheberrechtsanspruch.
Du hast erwähnt, dass du die Inhalte zur Unterhaltung oder für nicht kommerzielle Zwecke verwendest.
Gerichte prüfen den Zweck eines Werks detailliert, um zu beurteilen, ob du dich zu Recht auf die Fair-Use-Regelung berufst. Beispielsweise wird eine Formulierung wie „Nur für Unterhaltungszwecke“ nicht ausreichen, um die Einstufung als Fair Use abzusichern. Die Tatsache, dass du keine Gewinne erzielen möchtest, mag dabei zwar hilfreich sein, garantiert allerdings nicht die Einstufung als Fair Use.
Du hast dem urheberrechtlich geschützten Werk einer anderen Person Inhalte hinzugefügt, die du selbst erstellt hast.
Auch wenn du ein geschütztes Werk durch eigene Inhalte ergänzt, kannst du dich nicht automatisch auf Fair Use berufen. Wichtig ist vor allem der Nachweis einer neuen Aussage oder Bedeutung, die sich vom Originalwerk unterscheidet. Auch hier berücksichtigen die Gerichte alle vier Faktoren der Fair-Use-Regelung, einschließlich des Umfangs der verwendeten Originalinhalte.
Du lebst nicht in den USA.

Auch wenn sich die Regelungen für urheberrechtliche Ausnahmen in vielen Gesetzgebungen ähneln, können wichtige Unterschiede bestehen. Je nach Land und Region gibt es möglicherweise unterschiedliche Bestimmungen dazu, wann urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Genehmigung des Urheberrechtsinhabers verwendet werden dürfen.

In der EU beispielsweise muss die Verwendung urheberrechtlich geschützten Materials bestimmten Kategorien zugeordnet werden können, z. B. Zitate, Kritik, Rezensionen, Karikaturen, Parodien und Pastiches. In einigen anderen Ländern und Regionen gibt es das sogenannte „Fair Dealing“-Prinzip. Es funktioniert ähnlich wie die Fair-Use-Regelung und unterscheidet sich ebenfalls je nach Land.

Beachte bitte, dass wir bei der Bearbeitung von Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen lokale Bestimmungen berücksichtigen. Weitere Informationen dazu, wie wir Anträge auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen bearbeiten, findest du im Transparenzbericht zum Urheberrecht auf YouTube. Dort erfährst du unter anderem, wie oft wir zusätzliche Informationen von Urheberrechtsinhabern anfordern, die angeben, dass ein Video keine urheberrechtliche Ausnahme darstellt.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie funktioniert Content ID mit Fair Use?
Wenn du ohne Genehmigung des Urheberrechtsinhabers ein Video hochlädst, das urheberrechtlich geschütztes Material enthält, kann es passieren, dass ein Content ID-Anspruch auf das Video erhoben wird. Wegen des Anspruchs kannst du mit dem Video keine Einnahmen erzielen, selbst wenn du nur wenige Sekunden verwendest, beispielsweise einen kurzen Ausschnitt aus einem beliebten Songtitel.
Automatisierte Systeme wie Content ID können Fälle von Fair Use nicht erkennen. Ob Fair Use vorliegt, ist eine subjektive Einschätzung, die nur Gerichte treffen können. YouTube kann keine Urheberrechtsstreitigkeiten schlichten und auch nicht darüber entscheiden, wann die Fair-Use-Regelung gilt. Das bedeutet allerdings nicht, dass solche Inhalte auf YouTube nicht existieren können. Wenn du der Meinung bist, dass dein Video die Kriterien für Fair Use erfüllt, kannst du das im Rahmen eines Content ID-Einspruchsverfahrens klären. Die Entscheidung sollte nicht leichtfertig getroffen werden. In einigen Fällen kann es nämlich passieren, dass du das Beschwerdeverfahren sowie den Prozess für Gegendarstellungen unter dem DMCA durchlaufen musst.
Sollten sowohl du als auch der Anspruchsteller versuchen, Einnahmen mit dem Video zu erzielen, ist das möglich, bis über den Einspruch entschieden worden ist. Die entstandenen Einnahmen werden dann an den rechtmäßigen Empfänger ausgezahlt.

So kannst du Ansprüche ohne das Einspruchsverfahren klären

Grundsätzlich ist es am besten, Content ID-Ansprüche von vornherein zu vermeiden. In der Audio-Mediathek von YouTube findest du gemeinfreie Musik, die du in deinen Videos verwenden kannst. Wenn du Musik von anderen Plattformen nutzen möchtest, die Musik gebührenfrei oder unter Lizenz zur Verfügung stellen, solltest du dir deren Nutzungsbedingungen vorab sorgfältig durchlesen. Einige dieser Dienste gewähren unter Umständen keine Rechte für die Nutzung oder Monetarisierung der Musik auf YouTube. Somit könnte es also trotzdem passieren, dass ein Content ID-Anspruch erhoben wird.

Wenn du einen Content ID-Anspruch auf Musik erhältst, die in deinem Video eigentlich entbehrlich ist, kannst du die Inhalte entfernen oder den Audiotrack durch gemeinfreie Musik aus der Audio-Mediathek von YouTube ersetzen. Du kannst das Video auch ohne die urheberrechtlich geschützten Inhalte noch einmal hochladen.

Fair-Use-Schutzinitiative von YouTube
In einigen seltenen Fällen haben wir die jeweiligen YouTube-Creator gebeten, sich einer Initiative anzuschließen, durch die typische Fair-Use-Fälle auf YouTube vor Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen geschützt werden sollen. YouTube stellt die Creator im Rahmen dieser Initiative von der Haftung für Rechtskosten bis zu einer Höhe von 1 Million US-Dollar frei, wenn ein Antrag zur Entfernung für ihre Videos eingereicht wird, die unter die Fair-Use-Regelung fallen, und diese Entfernung einen Rechtsstreit wegen Urheberrechtsverletzung nach sich zieht.
Das Ziel dieser Initiative ist es, sicherzustellen, dass die betreffenden Creator ihre Werke schützen können. Außerdem soll dadurch das allgemeine Umfeld für kreative Arbeit verbessert werden, weil wir dadurch ein größeres Verständnis für die Bedeutung und die Grenzen der Fair-Use-Regelung schaffen. Aufgrund der unterschiedlichen Regelungen für solche Fälle in verschiedenen Ländern und Regionen, wie oben beschrieben, können wir diese Initiative nur Creatorn in den USA anbieten, die sich damit einverstanden erklären, ihre Videos nur in den USA verfügbar zu machen.

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